Anwaltshure 2 by Helen Carter

Anwaltshure 2 by Helen Carter

Autor:Helen Carter
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-04-30T17:01:29+00:00


NiemandsLand

»Ich warte jetzt seit fast zwei Stunden hier auf dich, meine Kleine.« Sergeijs Stimme klang eher amüsiert, als verärgert. Er lehnte mit der Schulter gegen meine Eingangstür und rauchte.

Kette, wie ich den zertretenen Stummeln am Boden zu seinen Füßen entnahm.

»Das tut mir leid.«

Zügig schloss ich die Tür auf und ließ ihn rein. Sergeijs Augen wanderten an meinem Körper auf und ab, dann fragte er, es sollte wohl nebensächlich klingen: »Kommst du gerade von einem Job?«

»Nein. Ich war mit einer Freundin bummeln.«

»Gut.«

Im nächsten Moment schlang er seine Arme um meinen Nacken und küsste mich leidenschaftlich. Es war herrlich, sich an seinen mächtigen Brustkorb zu schmiegen und die Kraft seiner Muskeln zu spüren. Man musste lange suchen, bis man jemanden fand, der einem das gleiche Gefühl von Schutz zu geben vermochte, wie er.

»Soll ich deinen Männern draußen eine Kanne Tee geben?«

Sergeij war gerade dabei, seinen Mantel auf den Sessel zu legen und drehte sich jetzt mit verwundert gerunzelter Stirn zu mir um. »Was?«

»Ob ich ihnen … ich meine, es muss öde sein, da draußen zu sitzen und auf dich aufzupassen.«

Ein breites Lächeln wanderte über sein Gesicht. »Ich hatte noch nie eine Frau, die an meine Jungs gedacht hat. Das ist bemerkenswert.«

Ich beschloss, nicht mehr auf seine Zustimmung zu warten und ging in die Küche, wo ich Wasser aufstellte. »George hat sich

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beschwert, weil du mich ihm vorziehst«, rief ich aus der Küche, während Sergeij in einer Zeitschrift blätterte, die auf einem Beistelltisch gelegen hatte.

»Du bist besser im Bett. Vielleicht liegt es daran«, antwortete er, ohne den Kopf von den Seiten zu heben.

»Wieso? Hast du schon mit George geschlafen?«

Jetzt schaute er doch hoch und zwar schockiert. »Mit einem Mann? Gott bewahre! Nein! Das ist doch krank!«

Die Bilder von Jay und Derek tauchten vor meinem inneren Auge auf und ich war nicht in der Lage, Sergeij auch nur ansatzweise zuzustimmen.

Er legte die Zeitschrift weg und zündete sich eine Zigarette an, während ich die Teeblätter überbrühte.

»Aber du schläfst mit McLeod.« Es war eine Mischung zwischen Frage und Feststellung.

»Ja«, antwortete ich schlicht.

»Wie ist er im Bett?«, setzte Sergeij nach.

So belanglos hingeworfen seine Sätze auch klingen mochten, ich wusste nur allzu gut, dass ich mich mit ihrer Beantwortung auf dünnes Eis begab. Wir befanden uns in einer Art Niemandsland, wo er nicht mehr wirklich Kunde, aber auch nicht wirklich Liebhaber war. Ehrlich gesagt, wusste ich in diesem Moment nicht mal, ob ich für Sex noch Geld von ihm erwarten konnte. Mit der nunmehr verschlossenen Thermoskanne und einem Stapel Becher in der Hand blieb ich in der Tür stehen.

»Sergeij … es ist ein guter, alter Brauch, mit keinem Mann über die erotischen Fähigkeiten eines anderen zu sprechen. Wie viele von deinen Jungs sitzen da draußen?«

Er dachte kurz nach, allerdings bezweifelte ich, dass es wegen des Nachzählens geschah, sondern vielmehr, weil er sich überlegte, ob er mir alle nennen sollte. »Acht.«

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Jetzt sah ich ihn mit gerunzelter Stirn an. »Acht?«, kam es ein bisschen tumb. Dann hatte ich zu wenig Becher und holte Nachschub. Außerdem Zucker und einen kleinen Beutel Milch.



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